Heute möchte ich euch an einen ganz besonderen Ort entführen. Hoch über dem Walensee, am Fusse der Churfirsten, liegt das Paxmal. Oberhalb von Walenstadtberg gelegen, auf 1290m ü.M., an einer Stelle namens Schrina-Hochrugg. Es ist ein Ort, der seinesgleichen sucht. Ein Ort, der so viel Ruhe, aber gleichzeitig auch Kraft und Energie ausstrahlt. Perfekt, um seine Reserven wieder aufzufüllen.
Wie man unschwer erkennen kann, erinnert dieses imposante Gebäude eher an die Zeit der Römer, dabei wurde es tatsächlich erst um 1924 errichtet. Sein Bau wurde 1949 vollendet.
Errichtet wurde es von Karl Bickel, einem bekannten Schweizer Markenstecher, Grafiker und Künstler. Es folgt dem Grundgedanken des absoluten Friedens für alle und jeden. Es ist keine Kultstätte, sondern ein Platz des Friedens, der Ruhe und der Meditation. Auch wenn Meditation nicht zu meinen Hobbies zählt, kann ich mir dafür keinen perfekteren Ort vorstellen.
Karl Bickel baute das Paxmal in 25 Jahren in Einsamkeit, mit materiellen und gesellschaftlichen Entbehrungen und mit einer grossen Portion Selbstdisziplin. Es soll den Menschen im Ganzen darstellen, die körperliche, aber auch die spirituelle Ebene.
Die linke Wand stellt das erdverbundene Leben dar: Das Menschenpaar in seinem Sein und Werden, Liebe und Zeugung. Die rechte Wand ist dem geistigen Leben gewidmet: die Erwachenden, die Ringenden, die Schauenden und die Aufgehenden.
Wenn ihr meine Blogposts schon ein wenig durchstöbert habt, dann wisst ihr, dass ich euch als allererstes die Orte hier in der Schweiz vorstellen möchte, die gratis sind, also an denen man keinen Eintritt zahlen muss. Tja, dreimal dürft ihr raten!? Natürlich ist es bei diesem atemberaubenden Ort genau so! Man kann das Paxmal auch zu Fuss erreichen, diese Wanderung wird aber schwieriger, da wir hier auf 1290m ü.M. sind. Ich bin mit dem Auto angereist und kann euch das nur wärmstens in Kombination mit einem Ausflug an den wunderschönen Walensee empfehlen.
Wenn man mit Google Maps navigiert, findet man den Ort auch nur unter „Paxmal“. Ab Walenstadt geht es dann steil bergauf, teils mit nur einspuriger Fahrbahn. Nach ca. 2,5 km ist man am Ziel. Hier wird man von einem unglaublichen Panorama empfangen.
Man kann einen ausgeschilderten Weg folgen, welcher mich in eine unfassbar schöne Herbstlandschaft entführt hat. Zu seiner linken kann man die Churfirsten betrachten, auf der rechten Seite sieht man das Sarganserland und den Walensee. Sogar ein öffentliches WC findet man hier.
Kurz bevor man am Paxmal selbst ankommt, führt ein kleiner Weg mit fast natürlicher Treppe ein Stück hinab zum Denkmal. Schon hier ist die Ruhe und die besondere Atmosphäre des Ortes auszumachen.
Vor dem Paxmal befindet sich ein kleiner Teich. Auf den Wänden links und rechts findet man die Darstellung der verschiedenen Ebenen des menschlichen Lebens. Man geht bedächtig auf das Denkmal zu. Im Inneren gibt es die Möglichkeit sich mittig auf eine Bank zu setzen, direkt unter das Selbstbildnis aus Mosaik von Karl Bickel. Hier wird einem dann vollends klar, was für Unmengen an Kraft dieser Ort in sich trägt.
Im Inneren fühlt man sich jedoch wieder etwas in die Zeit der Antike versetzt. Man schreitet durch die Säulen in das Innere des Paxmals und wird mit weiteren überlebensgrossen Mosaiken belohnt.
Wie schon erwähnt ist dieser Ausflug sehr gut kombinierbar mit Ausflügen in und um den Walensee. Egal ob man am See flanieren möchte oder eine Rundfahrt mit dem Schiff machen möchte, hier stehen einem alle Möglichkeiten offen.